Kaviar: Was bedeutet die CITES-Zertifizierung?
Hintergrund
1997 wurden Störarten in der CITES-Verordnung aufgenommen. CITES ist das
wichtigste internationale Abkommen mit expliziten Regeln für den Handel mit Wildtieren. Das Abkommen umfasst Anhang I (Handel mit Arten, die stark vom Aussterben bedroht sind, für die ein Fangverbot verhängt wurde) und Anhang II (kontrollierter Handel mit einigen bestimmten Arten, die Arten, die teilweise zugelassen wurden).
Bedeutung
Der Handel mit Stören sowie deren Derivaten (Fleisch, Rogen, Kaviar) muss von der zuständigen nationalen Verwaltung und den Behörden bei CITES ausgestellt und genehmigt werden. Alle Behältnisse mit Störprodukten müssen folgende Angaben aufweisen: Produktions- und Verfallsdatum, die Herkunft des Produkts (Wildfang oder Aquakultur) und das Herkunftsland.
Jede Kaviardose muss laut CITES Vorschriften ein nicht wieder verwendbares Etikett aufweisen, welches all jene Informationen beinhaltet. Die Angaben auf dem Etikett müssen in die CITES Exportgenehmigung einbezogen werden. Es gibt zwei Arten von Etiketten: Je nachdem ob der Kaviar bei der Produktion im Herkunftsland verpackt wurde oder in einem anderen Land umverpackt wurde.
CITES Zertifikat: Erklärung und Bedeutung
Auf jeder Dose mit Kaviar muss ein Aufdruck mit allen erforderlichen CITES-Angaben enthalten sein. Bei der Sélection Cheminée Royale befindet sich das CITES-Zertifikat auf der Rückseite der Kaviardose.
Der Aufbau der CITES-Kennzeichnung ist dabei wie folgt:
HUS / C / LU / 2021 / LU001 / 12345678
1. Artencode
Die erste Angabe (HUS) bezieht sich auf den zugehörigen Stör. HUS ist beispielsweise der Artencode für den Belugastör Huso huso.
2. Fangart
Die Fangart (C) gibt Auskunft über die Herkunftsart: C steht hierbei für Captivity (Aquakultur bzw. aus einer Zucht). Die Angabe W dagegen steht für Wildfang.
3. Ursprungsland
Hierbei wird das Ursprungsland der Ware angegeben (LU = Luxemburg).
4. Jahrgang
Die Jahreszahl bezieht sich auf das Jahr in dem der Kaviar abgefüllt wurde.
5. Zulassungscode
Dieser Zulassungscode gibt klar Auskunft über den zertifizierten Betrieb, welcher die Ware in den Umlauf bringt.
6. Interne Registrierungsnummer
Diese Nummer ist eine meist fortlaufende Nummer des Betriebs um exakte Rückschlüsse über den Verkauf - bei Bedarf - wiederherstellen zu können. Oftmals handelt es sich hierbei um Rechnungsnummern oder ähnlichem.
Folgend ein Beispiel einer Kaviardose aus der Sélection Cheminée Royale:
Übersicht über die wichtigsten CITES Artencodes
Wissenschaftlicher Name | Name im allgemeinen Sprachgebrauch | CITES Artencode |
Acipenser baerii | Sibirischer (Baerii) Stör | BAE |
Huso huso | Belugastör | HUS |
Huso dauricus | Sibirischer Stör | DAU |
Acipenser schrencki | Amurstör | SCH |